

BAUTEN
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A L U M N I — 2 018
„Als Studentin bin ich durch die Liebigstraße
eigentlich immer nur von einem Hörsaal zum
anderen gehetzt. Aber der Anatomie-Hörsaal ist
mir doch sehr stark in Erinnerung geblieben.
Der hufeisenförmig gestaltete Raum mit seinen ge-
staffelten Sitzreihen hat mich von jeher beeindruckt.
Neben der Vorlesung, die eine der wichtigsten und
spannendsten Veranstaltungen in der Vorklinik war,
kann ich mich noch gut an die ersten praktischen An-
wendungen im angegliederten Sektionssaal erinnern.
Diese waren gleichermaßen interessant und herausfor-
dernd. Den Geruch des Leichenkonservierungsstoffes
Formalin habe ich bis heute in der Nase.“
Margit Evers (73)
studierte von 1964 bis 1970 Medizin
an der Universität Leipzig.
„Ich habe einige Zeit als studentische Hilfskraft am
Institut für Kommunikations- und Medienwissen-
schaft gearbeitet und dabei viel Zeit im Uni-Hochhaus
in der siebten Etage verbracht. Wir haben dort zum
Beispiel für Medienwirkungsexperimente Filmmaterial
zusammengestellt und geschnitten. Da die Arbeits-
zeiten meist in den Abend-, Nacht- und Morgenstun-
den lagen, konnte man nach einer durchgearbeiteten
Nacht traumhafte Sonnenaufgänge mit Blick über den
Augustusplatz genießen. Musste man den Uniriesen
allerdings nachts verlassen, so ging das nur über die
Tiefgarage durch endlose, menschenleere Gänge. Wer
den Film „Nightwatch“ gesehen hat, weiß, wie ich mich
gefühlt habe.“
Markus Schubert (43)
studierte von 1995 bis 2001 Kommunikations- und Medien
wissenschaft sowie Musikwissenschaft an der Universität Leipzig.
„Der Computerpool an der Fakultät für Mathe-
matik und Informatik ist für uns etwas Beson-
deres: Aus ganz praktischen Gründen, weil man
hier immer einen Arbeitsplatz findet und dabei
eine tolle Aussicht auf den Augustusplatz hat.
Und aus persönlichen Gründen, weil wir uns
in diesem Raum regelmäßig verabredet haben,
nachdem wir uns beim Mittagessen mit Kommi-
litonen kennengelernt hatten – offiziell natürlich
zum gemeinsamen Lernen! Wenn wir ganz früh
dran waren, hatten wir den Raum sogar ganz
für uns allein! So kann aus einem Computer-
pool ein richtig romantischer Ort werden.“
Franziska Goldammer (22)
und Peter Kießling (23)
studieren beide seit 2014 Lehramt Gymnasium an der
Universität Leipzig, sie die Fächer Deutsch und Ethik,
er Mathematik und Informatik. Sie haben sich im Studi-
um kennengelernt und mittlerweile eine kleine Tochter.