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BAUTEN

21

A L U M N I — 2 018

1. 

Immer die richtige

Temperatur

Pflanzen aus aller Welt sollen hier bald gedeihen: Das neue For-

schungsgewächshaus des Deutschen Zentrums für integrative Bio-

diversitätsforschung (iDiv) im Botanischen Garten der Universität

Leipzig wird als ein hochmodernes und energieeffizientes Gewächs-

haus mit innovativer Klimatechnik errichtet.

Die Bauarbeiten für das neue Gewächshaus haben im Sommer

2017 begonnen. Am Ende werden darin unter anderem zwölf unabhän-

gig voneinander klimatisierbare Gewächshauskabinen Platz finden.

Für die richtigen Temperaturen sorgt ein genau austariertes System

verschiedener Kühl- und Heiztechniken, die unter anderem auch die

Sonneneinstrahlung auf dem Dach des angeschlossenen Labortraktes

voll ausnutzen. Ein moderner Energieschirm zur Verminderung zu

hoher Einstrahlung und zur Wärmedämmung, eine Außenschattier-

anlage aus Gewebebahnen als Raffsystem und Isolierverglasung unter-

stützen zusätzlich die Temperaturregulierung und helfen, den Energie-

verbrauch zu verringern. Der jährliche Strom- und Wärmeverbrauch

und der CO2-Ausstoß fallen in der Anlage nur halb so hoch aus wie in

einem konventionellen Gewächshaus.

The new research greenhouse of the German Centre for Integrative

Biodiversity Research (iDiv) in the Botanical Garden of Leipzig University

is being constructed as a state-of-the-art and energy-efficient greenhouse

with innovative air-conditioning technology.

Ressourcen nutzen,

Ressourcen schonen

So groß wie 23 Fußballfelder ist die Fläche, die die

Universität Leipzig bewirtschaftet: 250 000 Quadrat­

meter sind als Hauptnutzungsfläche deklariert.

Um bei diesen Dimensionen natürliche und finanzielle

Ressourcen zu schonen, spielen Energieeffizienz

und nachhaltiges Bauen eine wichtige Rolle. Zwei

aktuelle Beispiele zeigen, wie universitäre Gebäude

energieeffizient aus- oder aufgerüstet werden.

2.

Clevere Technik sorgt

für warmes Wasser

Warm duschen ist in der universitären Schwimmhalle in der Mainzer

Straße keine Energieverschwendung. Mithilfe einer neuen Wärme-

pumpenanlage wird die Wärme aus dem Duschabwasser und anderen

Abwässern zurückgewonnen, bevor diese in die Kanalisation gelan-

gen. Die Abwärme wird genutzt, um das Wasser in den drei Becken

der Schwimmhalle zu erwärmen. So kann größtenteils auf Fernwärme

verzichtet werden, rund eine halbe Million Kilowattstunden pro Jahr

werden eingespart. Eine Nacherwärmung mit Fernwärme ist weiter-

hin möglich.

Insgesamt arbeitet der Campus Jahnallee sehr energieeffizient.

Statt wie früher über die Lüftungsanlagen werden die Schwimm- und

Sporthallen heute über effizientere Flächen- und Deckenstrahlhei-

zungen erwärmt, für die Belüftung sind Hocheffizienzventilatoren im

Einsatz. Die Gesamt-Energieersparnis liegt bei einer Million Kilo-

wattstunden. Der CO2-Ausstoß konnte durch die Modernisierungen

der vergangenen Jahre um mehr als 40 000 Tonnen pro Jahr reduziert

werden.

Nina Vogt

A modern heat pump system at the university swimming centre in Mainzer

Straße does not simply let warm wastewater drain off but instead uses

the heat generated from this process to heat up the water in the pool.

links: Biodiversitätsforscher können künftig

ein hochmodernes Gewächshaus nutzen.

rechts: Die Wärmespeicher-Tanks in der Universitäts-

schwimmhalle Mainzer Straße fassen 6 700 Liter Wasser.

(Fotos: Christian Hüller)