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DIE UNIVERSITÄT LEIPZIG IM JAHR 2016

FORSCHUNG

Drei große DFG-geförderte Verbundprojekte,

deren Förderung im Vorjahr frisch bewilligt

worden war, nahmen 2016 ihre Arbeit auf:

der Sonderforschungsbereich SFB 1199 in den

Area Studies am 25. Mai, der meteorologi-

sche Transregio-SFB 172 am 30. Mai und die

Kollegforschergruppe FOR 2344 »Multiple

Säkularitäten« am 27. Juni. Für eine weite-

re Förderperiode verlängert wurden sowohl

der medizinische Sonderforschungsbereich

SFB 1052 zur Adipositasforschung als auch das

Graduiertenkolleg GRK 1763 zur Automaten-

forschung in der Informatik.

Als Kandidaten für die neue Exzellenzstrate-

gie des Bundes haben sich für die Universität

Leipzig neben dem DFG-Forschungszentrum

iDiv zur Integrativen Biodiversitätsforschung

als mitteldeutsches Konsortium mit Standort

in Leipzig zwei weitere Schwerpunktbereiche

profiliert – zum einen die Erforschung von

Globalisierungsdynamiken in einem disziplinär

breiten Verbund von geistes- und sozialwissen-

schaftlicher Forschung vor allem im Bereich

der Area Studies, zum anderen die Erforschung

der Adipositas als einer der weltweit dringends-

ten Zivilisationskrankheiten. Anfang Dezember

2016 hat die Universität ihre Absichtserklä-

rungen zu Exzellenzclusteranträgen sowohl im

Bereich der Adipositas-Forschung als auch im

Bereich der Forschung zu Globalisierungsfra-

gen abgegeben:

Die Forschung zu Globalisierungsfragen wird

gemeinsam mit den mitteldeutschen Partneruni-

versitäten Halle, Jena und Erfurt verfolgt und

wurde am 1. Dezember 2016 mit der Eröffnung

des gemeinsamen »Forum for the Study of the

Global Condition« institutionalisiert. Die Uni-

versität Leipzig baut dabei auf den Erfolgen der

genannten Verbünde SFB 1199 und FOR 2344

sowie auf dem Leibniz-Wissenschaftscampus

»Eastern Europe – Global Area« auf, der am

18. November seine Arbeit aufgenommen hat.

Mit der Aufnahme des Geisteswissenschaft-

lichen Zentrums Geschichte und Kultur Ost-

mitteleuropas (GWZO) in die Wissenschafts-

gemeinschaft Leibniz im Jahr 2016 wurde ein

weiterer für das gemeinsame Exzellenzvorha-

ben wichtiger Leipziger Forschungspartner der

Universität besonders anerkannt.

Vergleichbare Erfolge sind im Bereich der uni-

versitären Adipositas-Forschung zu verzeich-

nen. Neben der Verlängerung des SFB 1052

wurden die Weichen für die Einrichtung eines

Helmholtz-Instituts für Metabolismus-, Adipo-

sitas- und Gefäßforschung gestellt, das gemein-

sam vom Helmholtz-Zentrum München und der

Universität Leipzig gegründet wird. Darüber

hinaus ist die wissenschaftliche Forschungs-

stärke im Bereich der Herzmedizin in Leipzig

durch mehrere herausragende Drittmittelprojek-

te (z.B. Heisenberg-Professur, großes klinisches

EU-Projekt PAPA-ARTIS mit Leipziger

Konsortialführerschaft) erweitert und infra-

strukturell gestärkt worden. Außerdem hat der

Sächsische Inkubator für Klinische Translation

(SIKT) mit einer dreijährigen Unterstützung

durch das Sächsische Ministerium für Wissen-

schaft und Kunst seine Tätigkeit als wichtige

translationsorientierte Forschungsinfrastruktur

mit seinen Schwerpunkten in den Bereichen

Herz- und Gefäßmedizin, Binde- und Stützge-

webe- sowie Hautmedizin und im Bereich der

Leberforschung aufgenommen. Der bestehende

Kooperationsvertrag zwischen der Universitäts-

medizin und dem Herzzentrum Leipzig war im

November 2015 erneuert worden.

Als ein wichtiges wissenschaftliches Zentrum

der Universität wurde am 12. September 2016

an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät

das Leipziger Forschungszentrum für frühkind-

liche Entwicklung eröffnet, das die sprachliche,

emotionale und kognitive Entwicklung von

Kindern wissenschaftlich untersucht und sich

zum Ziel gestellt hat, die frühkindliche Ent-

wicklung besser zu verstehen.

Eine am 13. September 2016 abgeschlossene

Kooperationsvereinbarung der Universität

Leipzig mit der Hochschule für Musik und

Theater »Felix Mendelssohn-Bartholdy« hat das

Ziel, ein gemeinsames Zentrum für Musik-

wissenschaft zu errichten, das die bisherigen

musikwissenschaftlichen Institute der beiden

Hochschulen zusammenführt.

Zwei Wissenschaftler der Universität Leipzig,

der Physiker Professor Ralf Seidel und der

Mathematiker Professor László Székelyhidi,

erhielten im Dezember 2016 die Zusage für

die hochdotierte fünfjährige Förderung des

Europäischen Forschungsrats mit dem ERC

Consolidator Grant.

Zur Unterstützung der Wissenschaftler der

Universität Leipzig im Bereich Forschung

und Transfer wurde zum 1. Januar 2016 das

Dezernat für Forschungs- und Transferservice

gegründet, das zu allen Fragen der nationalen

und internationalen Forschungsförderung berät.

Die Research Academy Leipzig zur Förderung

des wissenschaftlichen Nachwuchses hat im

Jahr 2016 wichtige Weichen für eine neue Form

der strukturierten Nachwuchsförderung in Form

von Graduiertenschulen gestellt, die in ausge-

wiesenen Forschungsprofilbereichen vor allem

Nachhaltigkeit und stärkere Verzahnung mit den

sie tragenden Fakultäten und wissenschaftlichen

Einrichtungen bewirken sollen. Zukünftig soll

die Research Academy auch eine stärkere Rolle

im Bereich der akademischen Personalent-

wicklung spielen. Als Zentrale Einrichtung der

Universität wird sie die Personalentwicklungs-

strategie der Universität weiterentwickeln und

wichtige Dienstleistungen erbringen.

Dank herausragender Forschungsförderungen im Jahr 2016 hat in wesentlichen Profilbereichen eine wichtige Verstärkung und

Konsolidierung stattgefunden, die vor allem für die Exzellenzstrategie von hoher Bedeutung ist