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BAUTEN

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A L U M N I — 2 018

Bewegungsanalyse,

die unter die Haut geht

Auf dem Veterinärmedizinischen Campus analysieren Forscher mit-

tels hochmoderner Technik die Bewegung von Tieren. Die sogenannte

FluoKin-Anlage (kurz für Fluoroskopische Kinematographie) ist mit

einem Laufband ausgerüstet, das auch schwere Tiere wie Kühe oder

Pferde trägt, und ermöglicht die Aufnahme von Hochgeschwindig-

keits-Röntgenfilmen vom Bewegungsapparat der tierischen Proban-

den in Aktion.

Um die FluoKin-Anlage betreiben zu können, wurden 2013 in

einer ehemaligen Remise besondere bauliche und technische Voraus-

setzungen geschaffen: Das Gerät wurde auf einer eigens konzipierten

Stahl-Tragkonstruktion befestigt. Besonders wichtig ist außerdem der

Schutz vor der Strahlung: Fenster, Deckenbereich und Eingangstür

wurden mit einer ein Millimeter starken Schicht aus Blei verkleidet.

Viele spannende Forschungsprojekte konnten mittlerweile mit

FluoKin umgesetzt werden. So wurden beispielsweise Ellenbogener-

krankungen von Hunden besser verstanden oder Operationstechniken

nach einemKreuzbandriss beimHund evaluiert. Mit Unterstützung der

FluoKin-Anlage wird unter der Ägide von Professor Christoph Mülling

auch untersucht, wie sich orthopädische Beschläge auf die Ausrichtung

der Zehenknochen von Pferden auswirken. Auch die Kaubewegung der

Pferde, der Einfluss unterschiedlicher Gebisse und die vor allem unter

Reitern viel diskutierte Ideal-Position des Sattels werden von den Wis-

senschaftlern anhand der Röntgenaufnahmen in Bewegung untersucht.

Susann Huster

Dolmetschen unter (fast)

realen Bedingungen

In einer modernen Dolmetschtrainingsanlage (DTA) im Untergeschoss

des Neuen Augusteums werden angehende Konferenzdolmetscher in

fünf Sprachen praxisnah ausgebildet. Die Anlage des Instituts für An-

gewandte Linguistik und Translatologie (IALT) besteht aus einem Vor-

tragsraum und zehn professionellen Dolmetschkabinen. Eine Rede kann

in den Kabinen live oder aufgezeichnet angehört und verdolmetscht wer-

den. Die Leistungen der Studierenden werden digital aufgezeichnet.

Neben dem regulären Unterricht findet in der DTA jährlich eine

große Mock-Konferenz mit Gastrednern zu einem bestimmten The-

ma statt (Sommersemester 2017: „60 Jahre Europäische Union“). Die

DTA bietet rund 40 Zuschauern Platz, die entweder direkt den Red-

nern oder via Kopfhörer der Verdolmetschung lauschen können. Die

öffentliche Veranstaltung bietet den Studierenden so die Möglichkeit,

unter realitätsnahen Bedingungen zu üben und sich einem größeren

Publikum zu präsentieren.

Die DTA wird auch genutzt, um mit potentiellen Arbeitgebern

realistische Arbeitsabläufe kennenzulernen. So wird einmal im Jahr

bei einem Workshop in Zusammenarbeit mit dem Bundesverteidi-

gungsministerium ein Zusammentreffen von NATO-Verteidigungsmi-

nistern simuliert. Aber auch für die Verdolmetschung von „richtigen“

Konferenzen und Veranstaltungen wird die DTA genutzt.

Anne-Kathrin Ende

Angehende Konferenzdolmetscher können ihre

Fähigkeiten an der Universität Leipzig

in Live-Situationen trainieren.

(Foto: Johannes Härtel)

Die FluoKin-Anlage ermöglicht Röntgen­

aufnahmen von Tieren in Bewegung.

(Foto: Swen Reichhold)