Gemeinsame Ziele, verzahnte Projekte –
die Forscher Annette Beck-Sickinger und
Jens Meiler sind längst Freunde geworden.
(Foto: Swen Reichhold)
MOLEKUL ARE UND ZELLUL ÄRE
KOMMUNIKATION
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L U M A G F O R S C H U N G – 01/ 2 015
Da ist Musik drin
In einer außergewöhnlichen Partnerschaft
untersuchen Forscher aus Leipzig und Nashville
molekulare Mechanismen
W
er auf die Idee kommt, die Städte Leip-
zig und Nashville in einem Satz zu nen-
nen, dem könnte es um das Thema Musik ge-
hen. Klassik hier, Country dort. Kein Thema
für dieses Forschungsmagazin. Aber da gibt
es auch noch die Biochemie – und eine Ko-
operation, die ihresgleichen sucht.
Die 7.500 Kilometer zu überbrücken,
die zwischen ihnen liegen, fällt Prof. Dr.
Annette Beck-Sickinger und Prof. Dr. Jens
Meiler nicht schwer. Im Gegenteil. Manch-
mal fühlen sie sich eher wie Nachbarn. „Wir
arbeiten extrem gut zusammen“, konstatiert
die Leipziger Professorin vom Institut für
Biochemie. Mehr als 20 gemeinsame Publi-
kationen sind seit 2008 erschienen, hervorge-
gangen aus rund 30 gemeinsamen Projekten.
40 Doktoranden haben am Austauschpro-
gramm zwischen Leipzig und Vanderbilt teil-
genommen, ganz zu schweigen von diversen
Symposien und Summer Schools.
Drittmittelgeber auf beiden Seiten des
Atlantiks unterstützen die Wissenschaftler,
zum Teil mit Millionenbeträgen, von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft über die
Max Kade Foundation bis hin zu den nati-
onalen Gesundheitsinstituten der USA und
der National Science Foundation (NSF). Die
Partner haben sich ein sehr hohes Prestige er-
arbeitet. Was mit einem Gastvortrag begann,
ist heute eine der vielversprechendsten For-
schungskooperationen zwischen Deutsch-
land und den USA. Auf Leipziger Seite sind
inzwischen weitere exzellente Forscher ein-
gebunden, unter anderem Prof. Dr. Evama-
rie Hey-Hawkins (Chemie), Prof. Dr. Torsten
Schöneberg (Biochemie), Prof. Dr. Daniel
Huster (Biophysik) und Prof. Dr. Peter F.
Stadler (Bioinformatik).
„2008 fragte mich ein Kollege aus der
Chemie, ob ein gewisser Jens Meiler, Alum-
nus der Uni Leipzig, bei uns im Institut einen
Was mit einem
Gastvortrag begann,
ist heute eine der
vielversprechendsten
Forschungskoopera
tionen zwischen
Deutschland und
den USA.