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A L U M N I — 2 016

I

st der Keks mit den 52 Zähnen

von Gottfried Wilhelm Leibniz

erfunden worden? Was verbirgt

sich eigentlich hinter dem runden

Fenster des Paulinums? Hat die

Bundeskanzlerin wirklich Ge-

rechtigkeit studiert? Solche und

andere Fragen beantworten die

Kinder-Campus-Guides Sophia

Ludolph und Julia Holze bei fast

jeder Kinderführung. Mehrmals

in der Woche führen sie Grund-

schüler von der ersten bis zur

vierten Klasse über den Campus Augustusplatz und zei-

gen ihnen, was man an einer Universität eigentlich macht.

Mehr als 900 Grundschulkinder haben die Studen-

tinnen in der einjährigen Pilotphase des Projekts „Kin-

der-Campus-Führungen“ über den Campus Augustus-

platz geführt. „Viele Grundschulen nutzen das Angebot

im Rahmen von Projektwochen oder als Tagesausflug für

Klassen und Hortgruppen. Besonders in den Sommer-

monaten sind wir mit Anfragen fast überrannt worden“,

erzählt Julia Holze.

Bei einer Kinder-Campus-Führung werfen die klei-

nen Teilnehmer einen Blick in das Seminar- und Hörsaal-

gebäude, die Mensa am Park, die Fahrradtiefgarage und

das Neue Augusteum. In der Campus-Bibliothek zeigen

die Guides den Kindern, wie die Studierenden Bücher

ausleihen und zurückgeben können. „Besonders beein-

druckend finden die Schüler das Auditorium maximum,

in dem sie dann auch einmal Platz nehmen dürfen“, be-

richtet Sophia Ludolph. „Hier fühlen sich die Kinder

dann wie richtige Studenten.“

In die Rolle von Studierenden können Kinder auch

bei den Veranstaltungen der Kinderuniversität Leipzig

schlüpfen. Vier- bis fünfmal im Semester füllt sich bei ei-

ner speziell für Kinder konzipierten Vorlesung der Audi-

max mit kleinen Gästen, die mindestens genauso wissbe-

gierig sind wie ihre erwachsenen Kommilitonen. Ziel der

Kinderuni ist es, Kinder im Alter von acht bis zwölf Jah-

ren für wissenschaftliche Themen aus unterschiedlichen

Fachbereichen zu begeistern. „Auch für die Dozenten ist

es jedes Mal eine interessante Herausforderung, ihre For-

schungsthemen so aufzubereiten, dass auch Grundschü-

ler sie verstehen“, so Programmkoordinatorin Anja Pohl

von der Medizinischen Fakultät.

Verschiedene weitere Angebote an der Universität

Leipzig unterstützen Eltern und Lehrer dabei, Schüler an

die Themen Wissenschaft und Studium heranzuführen.

Feste Bestandteile des akademischen Jahres sind der Tag

der offenen Tür (jedes Jahr im Januar) und der Studienin-

formationstag (jedes Jahr im April oder Mai), die von der

Zentralen Studienberatung organisiert werden. Darüber

hinaus finden regelmäßig Info-Veranstaltungen zum The-

ma Studienwahl für Schülergruppen statt.

Erste Erfahrungen in der Wissenschaft können

Gymnasiasten beispielsweise bei Schülerlabortagen in

einem Forschungslabor sammeln. An einigen Instituten

betreuen Wissenschaftler auch einzelne Schüler bei der

Erstellung einer sogenannten „Besonderen Lernleistung“

(BeLL), die in die Abiturnote mit einfließt. Außerdem be-

teiligen sich jedes Jahr verschiedene Institute am Girls‘

bzw. Boys‘ Day, bei dem Mädchen und Jungen in Berufe

hineinschnuppern, die traditionell eher vom jeweils ande-

ren Geschlecht gewählt werden.

Nina Mewes

Mehr Infos:

www.uni-leipzig.de/kindercampus http://home.uni-leipzig.de/kinderuni www.leipzig-studieren.de/uni-leipzig/uni-erleben

„Hat dieBundeskanzlerin

wirklich Gerechtigkeit

studiert?“

Angebote für Kinder stimmen frühzeitig

auf Studium und Wissenschaft ein

„Die kleinen Gäste

sind mindestens

genauso wissbegierig

wie ihre erwachsenen

Kommilitonen.“

Wie in der Schule und doch ganz anders:

Acht- bis Zwölfjährige lauschen

einer Kinderuni-Vorlesung.

(Foto: Marco Weiß)

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